Es wird Zeit für die PKW-Maut!

Veröffentlicht auf von SchliLoup

Das Semester ist vorbei, die neu gewonnene Freiheit wird 3 Tage zelebriert und dann geht es schließlich ab auf die Autobahn und nach Hause. Gestern standen die 600km von meinem Studienort in meine Heimat wieder einmal an. Statt sorgenfreiem Reisen habe ich dank überfüllter Autobahn und Baustellen 50km davon in stockendem Verkehr verbracht und das Ergebnis war eine 2-stündige Fahrtverlängerung. Unfreiwillig. Mit einer PKW-Maut wäre mir die Fahrt zwar teurer gekommen, wäre ich allerdings auch schneller angekommen. Und dafür wäre ich auch zu zahlen bereit gewesen. Es wird also Zeit, dass eine PKW-Maut die KFZ-Steuer ersetzt!

 

Gehen wir von folgendem Szenario aus:

 

Die 2400 Autos vor mir haben meine Fahrt um jeweils 3 Sekunden verlängert. Macht insgesamt 7200 Sekunden, also 2 Stunden. Doch nicht nur ich wurde durch die Autos vor mir in meiner Fahrt behindert, auch ich habe die Fahrt für die Autos hinter mir verlängert. Gehen wir wieder von 3 Sekunden pro Auto und insgesamt 2400 Autos aus, so betrug der volkswirtschaftliche "Schaden" durch meine Autofahrt 2 durchschnittliche Stundenlöhne. Bei einem hypotethischem durschnittlichen Stundenlohn von 7,50€ entstünden also 15€ Schaden. Pro Kilometer hätte ich also 2,5 Cent zahlen müssen, um diesen Schaden zu kompensieren. Volkswirtschaftlich wäre meine Fahrt sinnvoll gewesen, wenn ich eine Maut in Höhe von 2,5 Cent oder mehr pro Kilometer zu zahlen bereit gewesen wäre. Wäre mir meine Fahrt dies nicht wert gewesen, hätte ich - volkswirtschaftlich gesehen  - entweder auf diese Fahrt verzichten sollen oder aber weitere Mitfahrer suchen müssen, die sich die zusätzlichen Mautkosten mit mir teilen. 

 

Eine PKW-Maut würde nicht nur aus der volkswirtschaftlichen Perspektive auch die private Perspektive machen und somit die passenden Anreize setzen, sondern zusätzlich Einnahmen für den Staat generieren und ein paar mit großen Baustellen verbundenen Spurerweiterungen durch verbesserte Verkehrslenkung überflüssig machen. 

 

Nehmen wir an, ich hätte die Zahlungsbereitschaft von 2,5 Cent/km gehabt, 600 Leidgenossen allerdings nicht. Mit Maut wäre ich eine halbe Stunde vorher zuhause gewesen und hätte meine Familie noch bei Tageslicht in die Arme schließen können. 

 

Welche rationalen Gründe sprechen also bitte gegen eine Einführung?? 

Veröffentlicht in Deutschland

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